 Mein Interesse gilt Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, die durch sogenanntes auffälliges Verhalten auf sich und ihre Situation aufmerksam machen. Dies können sowohl Jungen als auch Mädchen sein. Durch die Arbeitserfahrung und die zusätzlichen Kenntnisse und Fähigkeiten durch mein Weiterbildungsstudium hat sich bei mir im Laufe der Jahre ein Schwerpunkt in der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen entwickelt. Dennoch habe ich an der Arbeit mit Jungen oder männlichen Jugendlichen genauso großes Interesse. Die rechtlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen meiner Arbeit werden durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz definiert.
Für die Arbeit mit Jugendlichen mit erheblicher Gewaltproblematik (schwere Körperverletzung und Totschlag), Jugendlichen mit extremer und militanter rechtsradikaler Überzeugung, Jugendlichen mit diagnostizierter psychotischer Erkrankung und Jugendlichen mit akuter Drogenabhängigkeit fehlen mir die Möglichkeiten intensiver therapeutischer Behandlung.
Vorrangiges Ziel ist es, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Jugendlichen herzustellen. Dazu ist die Stabilisierung der physischen und psychischen Konstitution eine Voraussetzung. Dies führt im Idealfall zu mehr Selbstakzeptanz und zu einer individuellen aber realistischen Lebensplanung. In jedem Fall sollte als Hauptziel die selbständige Lebensführung der Jugendlichen im Vordergrund stehen.
Natürlich hängen die weiteren Betreuungsziele von den jeweiligen Jugendlichen ab. Sie können nur gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet und vereinbart werden. Die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche, die ein bestimmtes Maß an Selbstvertrauen erreicht haben, sehr wohl in der Lage sind, genaue und realistische Ziele und Wünsche zu formulieren.
Wichtig ist, dass die Jugendlichen mit ihren eigenen Wünschen, Interessen und Zielvorstellungen ernst genommen werden und keine Entscheidung über ihren Kopf hinweg getroffen wird. Jugendliche brauchen sowohl Freiräume als auch Aufmerksamkeit und Zuwendung um ihre Fähigkeiten entwickeln zu können. Die Geschwindigkeit und Art der gemeinsamen Vorgehensweise muss mit den Jugendlichen abgesprochen werden und den von ihnen formulierten Bedürfnissen entsprechen.
Dafür ist es notwendig eine perspektivische Veränderung im Blick der jungen Menschen auf ihr Leben anzubieten und zu ermöglichen. Sie lernen Verantwortung für sich selbst und für ihr Leben zu übernehmen. Sie können dies erreichen, wenn es uns gelingt, ihnen zu helfen zu autonom handelnden und sozial verantwortlichen Menschen zu werden und als solche ihren Alltag zu leben. So werden sie Akteure ihres eigenen Lebens, die sich - im Idealfall - unabhängig von vorgegeben Denkstrukturen und über die Einhaltung konventioneller Normen hinaus an ihrem Gewissen orientieren.
Letzte Änderung: 19. January 2017 21:13:53.
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